Hilfestellungen zur Planung von Pelletanlagen

Für die Planung von Pelletanlagen finden Sie hier hilfreiche Dokumente zu Ihrer Unterstützung. Diese umfassen Empfehlungen, Dimensionierungshilfen und Vorschriften. Die nachfolgende Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


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Wohnraumfeuerung oder Zentralheizung?

Besteht die Frage, welche Punkte bei einem Einbau einer Holzheizung in einem Minergie Gebäude beachtet werden müssen? Zentralheizung oder Zimmerheizung? Hier gibt die Broschüre des Vereins Minergie eine Übersicht.


Kombination mit Sonnenenergie

Solarenergie und Holzenergie können ideal kombiniert werden, sei es im Einfamilienhaus, im Mehrfamilienhaus oder in grossen Anlagen. Sobald die Sonne scheint, liefern die Sonnenkollektoren Wärme, die im Heizwasser-Speicher gespeichert wird. Reicht die Sonnenwärme nicht aus, wird automatisch mit der Pelletsheizung nachgeheizt.

Als Faustregel gilt:
1 m2 Kollektorfläche  liefert zwischen 300 und 700 kWh Wärme
Genaue Berechnungen liefert der Solarrechner Polysun.


Dimensionierung der Heizung

Die richtige Dimensionierung der Pelletheizung ist ein wichtiger Faktor für das spätere Funktionieren der Anlage. Ein einwandfreier und emissionsarmer Betrieb ist dann gewährleistet, wenn die Anlage eine auf die zu beheizende Fläche angepasste Leistung aufweist.

Die kleinsten automatischen Pellets-Feuerungen haben eine Kesselnennleistung von etwa 6 kW und eignen sich damit gut für Einfamilienfamilienhäuser mit geringem Wärmebedarf. Die Wärmeleistung ist regulierbar bis auf etwa 3 kW. Oft kommen Pelletheizungen auch für grössere Heizleistungen zum Einsatz, z.B. für Mehrfamilienhäuser, Schulhäuser oder Wärmeverbünde. Es gibt Lösungen mit einzelnen Kesseln mit Nennleistungen bis zu mehreren MW oder Kaskadenlösungen, bei denen mehrere Heizkessel kombiniert werden. Kaskadenlösungen haben den Vorteil, dass die Heizleistung gleitend dem Bedarf angepasst werden kann.
Die erforderliche Kesselleistung entspricht der Norm-Heizlast, gegebenenfalls mit Zuschlägen für Wassererwärmung und verbundene Systeme.

Detaillierte Dimensionierung

Die Broschüre «Ermittlung der Wärmeerzeugerleistung» von EnergieSchweiz informiert, wie die Dimensionierung bei Sanierungen und bei Neuanlagen zu berechnen ist.
Heizungen ab 70 kW können durch das QualitätsmanagementSystem QMmini begleitet und zertifiziert werden.

Generelle Informationen zum Wärmebedarf finden Sie auf der Seite des Gebäudeenergieausweises GEAK und auf der Seite www.energie-umwelt.ch.

Faustregeln für die Dimensionierung der Heizung

Bei einer Heizungssanierung können folgende Faustregeln verwendet werden:

  • Liter Heizöl bisher x 2 = kg Pellets
  • Tonnen Pellets x 2 = m3 Lager und kW Kesselgrösse
     

Abschätzung des Wärmebedarfs zur Plausibilisierung:

  • Altes Haus: Beheizte Wohnfläche in m2 x 65 W
  • Gut gedämmtes Haus: Beheizte Wohnfläche in m2 x 40 W
  • Neubau: Beheizte Wohnfläche in m2 x 25 W

Mit oder ohne Pufferspeicher?

Heizwasser-Pufferspeicher nehmen die überschüssige Energie von Wärmeerzeugern auf, um sie bei Bedarf wieder abzugeben. Automatische Heizkessel bis 500 kW Nennwärmeleistung müssen gemäss Luftreinhalteverordnung mit einem Wärmespeicher von mind. 25 l / kW Nennwärmeleistung ausgerüstet werden. Davon ausgenommen sind Heizkessel für Holzpellets bis 70 kW Feuerungswärmeleistung (Im Kanton Zürich gilt diese Ausnahme nicht). Auch für kleinere Kessel sind Pufferspeicher je nach Modell und Situation sinnvoll, um die Anzahl Brennerstarte zu reduzieren. Pelletskessel mit gleitendem oder modulierendem Betrieb (z.B. kondensierende Kessel) erreichen jedoch auch ohne Puffer bereits sehr lange Brennerlaufzeiten.

Wann ist es empfehlenswert, einen Pufferspeicher einzubauen?

  • Bei Luftheizungen und Heizgebläsen
  • Wenn die Heizung einen grossen Warmwasserbedarf decken muss
  • Wenn Spitzenlasten abgedeckt werden sollen
  • Wenn ein grosser Kessel in der Übergangszeit nur kleine Heizlasten erbringen muss.
     

Sind mehrere Systeme in einen Heizkreislauf eingebunden, ist ein Speicher unerlässlich um die Leistung der verschiedenen Systeme zu koordinieren. So zum Beispiel bei der Einbindung einer thermischen Solaranlage oder bei Mehrkesselanlagen.

Dimensionierung des Pufferspeichers

Bei Kesseln über 70 kW schreibt die LRV ein Speichervolumen von mindestens 25l / kW vor.

Das Qualitäts-Management-System für Holzheizwerke QMmini verlangt, dass der Puffer im Minimum die Wärmeproduktion von einer Stunde Nennleistung des Kessels aufnehmen kann.

Berechnungsformel: Vol. min. [m³] = 0.86 x Kesselnennleistung [kW] / (Vorlauf-Temp. - max. Rücklauf-Temp.)


Hydraulik

Rechts finden Sie ein Schema mit Pufferspeicher und Sonnenkollektoren.


Vorgaben für Pelletheizungen

Zentralheizungen: Einhalten der Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung

Holzheizungen müssen die Emissions-Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung LRV einhalten. Eine Liste mit LRV konformen Holzheizungen wird von Holzenergie Schweiz geführt.

Wohnraumfeuerungen: Einhalten der Anforderungen des Bauproduktegesetzes

Im Bundesgesetz über Bauprodukte (BauPG) vom 21. März 2014 sind die Grundanforderungen an Bauprodukte festgehalten. Dazu gehören Raumerwärmungsanlagen, also auch mit Holz betriebene Wohnraumfeuerungen.
Mit der Leistungserklärung bestätigt der Hersteller oder Importeur des Geräts, dass die Anforderungen des BauPG und die Normen für das Inverkehrbringen erfüllt sind.
Mehr Informationen zu der Leistungserklärung und der Liste der Wohnraumfeuerungen mit Leistungserklärung finden Sie bei Holzenergie Schweiz.

Qualitätssiegel für Holzheizungen von Holzenergie Schweiz

Das Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz zeichnet Holzheizungen und Wohnraumfeuerungen aus, die nach strengen Richtlinien geprüft wurden. Gemäss Reglement zeichnet das Qualitätssiegel Wohnraumfeuerungen und Holzheizkessel mit geringen Emissionen, hohem Wirkungsgrad und kundenfreundlichen Serviceleistungen aus. Die Zertifizierung einer Holzfeuerung mit dem Qualitätssiegel ist freiwillig. Geräte, die mit diesem Qualitätssiegel ausgezeichnet sind, halten die gesetzlichen Anforderungen garantiert ein.
In einigen Kantonen werden Fördermittel für Holzheizungen nur gesprochen, wenn die Heizung über das Qualitätssiegel von Holzenergie Schweiz verfügt. Eine Liste von Holzheizungen und Wohnraumfeuerungen mit dem Qualitätssiegel finden Sie auf der Webseite von Holzenergie Schweiz.


Pelletlagerung

Die korrekte Lagerung der Pellets ist wichtig für den reibungslosen Betrieb des Lagers und für den Erhalt der Pelletqualität. Bei falscher Lagerung kann die Qualität der Pellets beeinträchtigt werden und im Heizbetrieb können Störungen auftreten. Deshalb muss der Lagerraum von Anfang an Bestandteil der Planung sein.

Mehr zur Lagerung und Dimensionierung

Richtlinie zur Lagerung von Holzpellets beim Endkunden

Die Richtlinie SWKI HE200-01 beinhaltet Angaben zur richtigen Lagerung und der Belüftung des Pelletlagers beim Endkunden. Die kostenpflichtige Richtlinie ist das verbindliche Dokument für die Planung von Lagerräumen.

Lagerraumbroschüre mit Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets

Die Lagerraumbroschüre von proPellets.ch richtet sich an Fachpersonen und Endkunden. Sie enthält technische Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets, diverse Skizzen sowie grundlegende Informationen zur Pelletqualität. Die Lagerraumbroschüre ist eine Empfehlung und keine verbindliche Richtlinie.

Pelletlagerraum-Broschüre

Link


Brandschutz

Es sind die geltenden Brandschutzvorschriften zu beachten. Für Holzheizungen generell gilt die Brandschutzrichtlinie „24-15 Wärmetechnische Anlagen“. Brandschutzanforderungen die speziell für Pelletheizungen und Pelletlager gelten, sind in der Brandschutzerläuterung „106-15 Pelletsfeuerungen“ festgehalten. Diese ist zusätzlich zu der oben beschriebenen Brandschutzrichtlinie zu berücksichtigen.