Hilfestellungen zur Planung von Pelletanlagen
Für die Planung von Pelletanlagen finden Sie hier hilfreiche Dokumente zu Ihrer Unterstützung. Diese umfassen Empfehlungen, Dimensionierungshilfen und Vorschriften. Die nachfolgende Auflistung hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Kombination mit Sonnenenergie
- Dimensionierung der Heizung
- Pufferspeicher
- Hydraulik
- Vorgaben für Pelletheizungen
- Pelletlagerung
- Brandschutz
Die Geschäftsstelle von proPellets.ch steht für Auskünfte gerne zur Verfügung.
Werden Sie ein PelletsExperte!
Wohnraumfeuerung oder Zentralheizung?
Besteht die Frage, welche Punkte bei einem Einbau einer Holzheizung in einem Minergie Gebäude beachtet werden müssen? Zentralheizung oder Zimmerheizung? Hier gibt die Broschüre des Vereins Minergie eine Übersicht.
Kombination mit Sonnenenergie
Solarenergie und Holzenergie können ideal kombiniert werden, sei es im Einfamilienhaus, im Mehrfamilienhaus oder in grossen Anlagen. Sobald die Sonne scheint, liefern die Sonnenkollektoren Wärme, die im Heizwasser-Speicher gespeichert wird. Reicht die Sonnenwärme nicht aus, wird automatisch mit der Pelletsheizung nachgeheizt.
Als Faustregel gilt:
1 m2 Kollektorfläche liefert zwischen 300 und 700 kWh Wärme
Genaue Berechnungen liefert der Solarrechner Polysun.
Dimensionierung der Heizung
Die richtige Dimensionierung der Pelletheizung ist ein wichtiger Faktor für das spätere Funktionieren der Anlage. Ein einwandfreier und emissionsarmer Betrieb ist dann gewährleistet, wenn die Anlage eine auf die zu beheizende Fläche angepasste Leistung aufweist.
Die kleinsten automatischen Pellets-Feuerungen haben eine Kesselnennleistung von etwa 6 kW und eignen sich damit gut für Einfamilienfamilienhäuser mit geringem Wärmebedarf. Die Wärmeleistung ist regulierbar bis auf etwa 3 kW. Oft kommen Pelletheizungen auch für grössere Heizleistungen zum Einsatz, z.B. für Mehrfamilienhäuser, Schulhäuser oder Wärmeverbünde. Es gibt Lösungen mit einzelnen Kesseln mit Nennleistungen bis zu mehreren MW oder Kaskadenlösungen, bei denen mehrere Heizkessel kombiniert werden. Kaskadenlösungen haben den Vorteil, dass die Heizleistung gleitend dem Bedarf angepasst werden kann.
Die erforderliche Kesselleistung entspricht der Norm-Heizlast, gegebenenfalls mit Zuschlägen für Wassererwärmung und verbundene Systeme.
Detaillierte Dimensionierung
Die Broschüre «Ermittlung der Wärmeerzeugerleistung» von EnergieSchweiz informiert, wie die Dimensionierung bei Sanierungen und bei Neuanlagen zu berechnen ist.
Heizungen ab 70 kW können durch das QualitätsmanagementSystem QMmini begleitet und zertifiziert werden.
Generelle Informationen zum Wärmebedarf finden Sie auf der Seite des Gebäudeenergieausweises GEAK und auf der Seite www.energie-umwelt.ch.
Faustregeln für die Dimensionierung der Heizung
Bei einer Heizungssanierung können folgende Faustregeln verwendet werden:
- Liter Heizöl bisher x 2 = kg Pellets
- Tonnen Pellets x 2 = m3 Lager und kW Kesselgrösse
Abschätzung des Wärmebedarfs zur Plausibilisierung:
- Altes Haus: Beheizte Wohnfläche in m2 x 65 W
- Gut gedämmtes Haus: Beheizte Wohnfläche in m2 x 40 W
- Neubau: Beheizte Wohnfläche in m2 x 25 W
- «Ermittlung der Wärmeerzeugerleistung» EnergieSchweiz
- Gebäudeenergieausweis
GEAK. - QualitätsmanagementSystem
QMmini - energie-umwelt.ch
Mit oder ohne Pufferspeicher?
Heizwasser-Pufferspeicher nehmen die überschüssige Energie von Wärmeerzeugern auf, um sie bei Bedarf wieder abzugeben. Automatische Heizkessel bis 500 kW Nennwärmeleistung müssen gemäss Luftreinhalteverordnung mit einem Wärmespeicher von mind. 25 l / kW Nennwärmeleistung ausgerüstet werden. Davon ausgenommen sind Heizkessel für Holzpellets bis 70 kW Feuerungswärmeleistung (Im Kanton Zürich gilt diese Ausnahme nicht). Auch für kleinere Kessel sind Pufferspeicher je nach Modell und Situation sinnvoll, um die Anzahl Brennerstarte zu reduzieren. Pelletskessel mit gleitendem oder modulierendem Betrieb (z.B. kondensierende Kessel) erreichen jedoch auch ohne Puffer bereits sehr lange Brennerlaufzeiten.
Wann ist es empfehlenswert, einen Pufferspeicher einzubauen?
- Bei Luftheizungen und Heizgebläsen
- Wenn die Heizung einen grossen Warmwasserbedarf decken muss
- Wenn Spitzenlasten abgedeckt werden sollen
- Wenn ein grosser Kessel in der Übergangszeit nur kleine Heizlasten erbringen muss.
Sind mehrere Systeme in einen Heizkreislauf eingebunden, ist ein Speicher unerlässlich um die Leistung der verschiedenen Systeme zu koordinieren. So zum Beispiel bei der Einbindung einer thermischen Solaranlage oder bei Mehrkesselanlagen.
Dimensionierung des Pufferspeichers
Bei Kesseln über 70 kW schreibt die LRV ein Speichervolumen von mindestens 25l / kW vor.
Das Qualitäts-Management-System für Holzheizwerke QMmini verlangt, dass der Puffer im Minimum die Wärmeproduktion von einer Stunde Nennleistung des Kessels aufnehmen kann.
Berechnungsformel: Vol. min. [m³] = 0.86 x Kesselnennleistung [kW] / (Vorlauf-Temp. - max. Rücklauf-Temp.)
Hydraulik
Rechts finden Sie ein Schema mit Pufferspeicher und Sonnenkollektoren.
Vorgaben für Pelletheizungen
Zentralheizungen:
Für die Inverkehrbringung von Heizkesseln wird eine Konformitätserklärung verlangt. Diese stellt der Hersteller zur Verfügung.
Wohnraumfeuerungen:
Für die Inverkehrbringung von Wohnraumfeuerungen wird eine Konformitätserklärung und eine Leistungserklärung verlangt. Beides stellt der Hersteller zur Verfügung.
Pelletlagerung
Die korrekte Lagerung der Pellets ist wichtig für den reibungslosen Betrieb des Lagers und für den Erhalt der Pelletqualität. Bei falscher Lagerung kann die Qualität der Pellets beeinträchtigt werden und im Heizbetrieb können Störungen auftreten. Deshalb muss der Lagerraum von Anfang an Bestandteil der Planung sein.
Richtlinie zur Lagerung von Holzpellets beim Endkunden
Die Richtlinie SWKI HE200-01 beinhaltet Angaben zur richtigen Lagerung und der Belüftung des Pelletlagers beim Endkunden. Die kostenpflichtige Richtlinie ist das verbindliche Dokument für die Planung von Lagerräumen.
Lagerraumbroschüre mit Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets
Die Lagerraumbroschüre von proPellets.ch richtet sich an Fachpersonen und Endkunden. Sie enthält technische Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets, diverse Skizzen sowie grundlegende Informationen zur Pelletqualität. Die Lagerraumbroschüre ist eine Empfehlung und keine verbindliche Richtlinie.
Pelletlagerraum-Broschüre
Brandschutz
Es sind die geltenden Brandschutzvorschriften zu beachten. Für Holzheizungen generell gilt die Brandschutzrichtlinie „24-15 Wärmetechnische Anlagen“. Brandschutzanforderungen die speziell für Pelletheizungen und Pelletlager gelten, sind in der Brandschutzerläuterung „106-15 Pelletsfeuerungen“ festgehalten. Diese ist zusätzlich zu der oben beschriebenen Brandschutzrichtlinie zu berücksichtigen.